Die Grundlage der Beizjagd ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Beizvogel und Falkner. In der modernen Falknerei wird großer Wert darauf gelegt, optimal ernährte und gut trainierte Greifvögel einzusetzen, die in ihrem Verhalten und ihrer Leistungsfähigkeit ihren Artgenossen in der Wildnis entsprechen.
Das Ziel der Beizjagd ist das harmonische Zusammenspiel zwischen Falkner und Beizvogel. Der Falkner unterstützt den Vogel, indem er ihn in eine vorteilhafte Jagdposition bringt, während der weitere Verlauf der Jagd von der Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer von Beutegreifer und Beutetier bestimmt wird.
Für den Falkner ist die Beizjagd ein unverfälschtes Naturerlebnis, das ihn aktiv in die ursprünglichen Abläufe der Natur einbindet. Gerade in diesem Zurückkehren zur Natur liegt die besondere Faszination der Beizjagd.
Beizjagd in der Schweiz
In der Schweiz wird die Beizjagd ausschliesslich auf Krähen durchgeführt. Ziel ist es, die Krähenpopulation zu dezimieren und die Tiere zu vertreiben, um ein gesundes ökologisches Gleichgewicht zu fördern.
Unterschied zwischen Falknerei und Beizjagd
Die Beizjagd ist ein Teilbereich der Falknerei, der sich ausschließlich mit der Jagd unter Einsatz von Beizvögeln beschäftigt. Falknerei hingegen umfasst ein breiteres Spektrum von Tätigkeiten, darunter die Zucht, das Abrichten (Abtragen) und Flugvorführungen von Greifvögeln.
Wie werde ich Beizjäger
Um Beizjäger zu werden, sind folgende Schritte erforderlich:
Jagdprüfung: Zunächst ist der erfolgreiche Abschluss der Jagdprüfung notwendig.
Falknerprüfung: Im Kanton Zürich wird zusätzlich die Falknerprüfung verlangt.
Haltungsbewilligungen: Alle gesetzlichen Anforderungen an Haltung und Bewilligung müssen erfüllt sein. Siehe dazu auch unter „Haltung von Greifvögeln“.
Geeignetes Jagdgebiet: Für die Beizjagd sind weitläufige Jagdgebiete erforderlich. In Revier- und Patentkantonen muss eine entsprechende Bewilligung eingeholt werden.
Voliere: Eine artgerechte Voliere muss zur Verfügung stehen.
Anschaffung des Beizvogels: Ein passender Greifvogel muss beschafft werden.
Zeit und Geduld: Die Beizjagd erfordert viel Zeit, Geduld und Ausdauer.
Haltung von Greifvögeln
Haltung von Greifvögel
Die Haltung von Taggreifvögeln und Eulen in der Schweiz setzt eine kantonale Haltebewilligung gemäss Tierschutzgesetz voraus. Auch die vorübergehende Pflege geschützter Tiere erfordert eine Bewilligung nach dem eidgenössischen Jagdgesetz.
Das Verfahren zur falknerischen Haltung wird durch das Bundesamt für Veterinärwesen (BVL) geregelt, wobei die Umsetzung auf kantonaler Ebene erfolgt. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) gibt Richtlinien für die Haltung und Pflege von Taggreifvögeln und Eulen heraus, die in der Dokumentation Nr. VU-9002-D festgehalten sind.